{"id":111,"date":"2022-07-01T11:59:00","date_gmt":"2022-07-01T09:59:00","guid":{"rendered":"https:\/\/steinbeis-finance.de\/?p=111"},"modified":"2023-10-05T10:27:33","modified_gmt":"2023-10-05T08:27:33","slug":"vertrauenswuerdige-digitale-identitaeten-sind-der-schluessel-fuer-die-zukuenftige-digitalisierung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/steinbeis-finance.de\/insights\/vertrauenswuerdige-digitale-identitaeten-sind-der-schluessel-fuer-die-zukuenftige-digitalisierung-111","title":{"rendered":"Vertrauensw\u00fcrdige Digitale Identit\u00e4ten sind der Schl\u00fcssel f\u00fcr die zuk\u00fcnftige Digitalisierung"},"content":{"rendered":"\n
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Steinbeis M&A, vertreten durch Alfred Dietel und Christian von Staudt, begleiteten das mySaveID-Team der targens GmbH \u00fcber 18 Monate von der Verifizierung bzw. Optimierung des Business Plans \u00fcber die Gesch\u00e4ftsbereichsausgr\u00fcndung bis zum Verkauf an msg im April dieses Jahres. Welche Bedeutung dezentrale, Digitale Identit\u00e4ten (Self-Sovereign Identity = SSI) f\u00fcr die fortschreitende Digitalisierung vieler Gesch\u00e4ftsbereiche in nahezu allen Branchen zukommt, das beleuchten Karsten Treiber, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer mySaveID bei msg, und Steinbeis M&A im Interview.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Ganzheitliche Transaktionsberatung von Unternehmern f\u00fcr Unternehmer!<\/h3>\n\n\n\n

Steinbeis M&A www.steinbeis-finance.de bietet seinen Kunden ein umfangreiches und professionelles Beratungs- bzw. Dienstleistungsspektrum in den Bereichen (1) Mergers & Acquisitions (2) Buy-and-Build, (3) Strategy und (4) Capital Advisory, \u00fcber alle Branchen hinweg. Mandanten sind insbesondere mittelst\u00e4ndische Unternehmer, Unternehmen und Unternehmensgruppen im In- und Ausland, aber auch internationale Konzerne, die sich auf dem Mittelstandsmarkt etablieren wollen.<\/p>\n\n\n\n

Aktuell sind 13 Partner bei Steinbeis M&A t\u00e4tig, die weit \u00fcber 200 erfolgreiche Transaktionen in den letzten Jahren abgeschlossen haben. Steinbeis M&A mit B\u00fcros in Frankfurt, Stuttgart, Hamburg, K\u00f6ln, Berlin, M\u00fcnchen, Karlsruhe, Wien (A), Z\u00fcrich (CH), Palma (ES) und London (UK) ist eine unabh\u00e4ngige Beratungsgesellschaft der Steinbeis-Gruppe.<\/p>\n\n\n

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Alfred Dietel
Partner Steinbeis M&A<\/figcaption><\/figure><\/div>\n\n\n

Alfred Dietel:<\/strong> Warum sind vertrauensw\u00fcrdige digitale Identit\u00e4ten so (immens) wichtig?<\/p>\n\n\n\n

Karsten Treiber:<\/strong> Bis heute sind der Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben oftmals juristische, gesellschaftliche und insbesondere gesetzliche Grenzen gesetzt, sodass die digitale Transformation an der Unternehmensgrenze endet. Dabei bieten gerade die unternehmens\u00fcbergreifenden Prozesse ein hohes Optimierungspotenzial.<\/p>\n\n\n\n

Besonders das Management von Unternehmensberechtigungen und -daten im Au\u00dfenverh\u00e4ltnis ist mit hohem Zeitaufwand verbunden. Durch vertrauensw\u00fcrdige Autorisierungen k\u00f6nnen digitalisierte Prozesse angesto\u00dfen werden, die Anpassungen von Verwaltungsaufgaben und Kompetenzen in Unternehmensstrukturen deutlich leichter, schneller sowie kosteng\u00fcnstiger erm\u00f6glichen.<\/p>\n\n\n\n

Christian von Staudt:<\/strong> Wie k\u00f6nnen wir uns das Thema der Digitalen Identit\u00e4t bildlich vorstellen?<\/p>\n\n\n\n

\"Christian
Christian von Staudt
Steinbeis M&A<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Karsten Treiber:<\/strong> Mittels einer Digitalen Identit\u00e4t l\u00e4sst sich ein Unternehmen, eine Person oder ein Objekt in der virtuellen Welt genauso wie im realen Leben eindeutig identifizieren. Im realen Leben l\u00e4uft dies oft mit einem Ausweis oder anhand einer Urkunde.<\/p>\n\n\n\n

Typische Merkmale der realen Identit\u00e4t einer Person sind dabei etwa der Name, die Adresse und das Geburtsdatum oder auch ein Fingerabdruck, ein Bild des Gesichts sowie die K\u00f6rpergr\u00f6\u00dfe. Die bekanntesten Attribute einer bisherigen Digitalen Identit\u00e4t bestehen oft nur aus Benutzernamen und Passwort und sind entsprechend (hoch) risikobehaftet. Genau das wollen wir \u00e4ndern.<\/p>\n\n\n\n

Alfred Dietel: <\/strong>Mittlerweile sind st\u00e4ndig Cyberattacken auf staatliche Stellen sowie Hackerangriffe auf Firmen in den Nachrichten. Wie k\u00f6nnen wir uns davor sch\u00fctzen und welche Entwicklungen helfen
uns dabei?<\/p>\n\n\n\n

Karsten Treiber:<\/strong> Um Missbrauch auszuschlie\u00dfen muss sichergestellt werden, dass der Zugang nur durch eine eindeutig identifizierbare Datenform einer digitalen Abbildung einer realen Person, eines Unternehmens oder eines Objekts vorliegt. Seit geraumer Zeit erhalten reale Personen ihre Digitale Identit\u00e4t in der virtuellen Welt mittels Datenverarbeitung und -verschl\u00fcsselung. Einige Verfahren sind wenig gesichert, wie z.B. die einfache Registrierung von Nutzernamen und Passw\u00f6rtern auf einer Webseite. Andere Verfahren erfordern eine erh\u00f6hte Sicherheit. So wurden zus\u00e4tzliche PIN-Prozesse von Chipkarten oder TAN-Generatoren eingef\u00fchrt oder etwa die Zwei-Faktor-Authentisierung sowie biometrische Erkennungsdaten. Die Kontoer\u00f6ffnung durch ein Video-Identifizierungsverfahren nutzt beispielweise reale Identifizierungsmerkmale der nat\u00fcrlichen Person anhand des vorliegenden
Personalausweises zur Erstellung der digitalen Identit\u00e4t des Kontoinhabers.<\/p>\n\n\n\n

Christian von Staudt:<\/strong> Das h\u00f6rt sich doch bereits sehr sicher und ausgereift an. Wo liegen die Probleme dieser Verfahren bzw. warum werden diese nicht \u00fcberall schon eingesetzt?<\/p>\n\n\n\n

Karsten Treiber:<\/strong> Der Nachweis der eigenen Digitalen Identit\u00e4t muss schnell, komfortabel und sicher sein, um von einer breiten Masse angewendet zu werden. Dies ist heute oftmals noch nicht der Fall. Die erw\u00e4hnten verbesserten Zugangsverfahren sind f\u00fcr die meisten Anwender \u00e4u\u00dferst umst\u00e4ndlich, zeitaufwendig und zudem fehleranf\u00e4llig.<\/p>\n\n\n\n

Auch eignen sich diese Verfahren bestenfalls f\u00fcr die korrekte Identifizierung von Personen bzw. deren Transaktionen, jedoch nicht f\u00fcr Objekte. Zudem sollten vorzugsweise nur wenige Identifizierungsdaten an Orten gespeichert werden, auf die der Nutzer keinen Einfluss hat. Wichtig ist ebenfalls, dass sich eine Person gegen\u00fcber einer Stelle ausweisen kann, ohne dass Dritte davon erfahren. Die heutigen Verfahren erf\u00fcllen diese Sicherheitsmerkmale leider nicht und sind zudem wenig anwenderfreundlich. Dies f\u00fchrt dazu, dass viele Unternehmen bei der Anmeldung \u00fcber Firmen Log-Ins weiterhin auf haupts\u00e4chlich klassische, oftmals nur auf einen Anwendungsfall beschr\u00e4nkte Verfahren setzen. Doch kann man sich sicher sein, dass es sich wirklich um die berechtigte Person handelt und nicht um einen Angriff?<\/p>\n\n\n\n

Unberechtigte Dritte k\u00f6nnten nicht nur in das interne Firmennetz gelangen und Informationen einsehen, sondern auch Transaktionen veranlassen oder E-Mails manipulieren.<\/p>\n\n\n\n

Alfred Dietel:<\/strong> Wie sehen in der nahen Zukunft die L\u00f6sungen f\u00fcr die fortschreitende Digitalisierung von Transaktionen aus?<\/p>\n\n\n\n

Karsten Treiber:<\/strong> Im Mittelpunkt steht der Wunsch nach einer dezentralen Nutzung vertrauens-w\u00fcrdiger Identit\u00e4tsdaten, einer vertrauensw\u00fcrdigen Digitalen Identit\u00e4t. Ein Treiber dieser Art der Datennutzung stammt aus den Anforderungen der Distributed Ledger Technology (DLT), eines der bekanntesten Beispiele ist die Blockchain-Technologie, welche beispielsweise f\u00fcr die Schaffung (Mining) der Bitcoins verwendet wird. Hier lassen sich schon heute Transaktionen und Objekte unver\u00e4nderbar prozessieren und protokollieren.<\/p>\n\n\n\n

Ausgangspunkt dieses Verfahrens sind IT-Algorithmen, die Daten dezentral, transparent und sicher verschl\u00fcsseln. Der englische Begriff \u201eLedger\u201c bedeutet ein Journal bzw. Hauptbuch zwecks Nachweisf\u00fchrung. Das Vertrauen und die Transparenz der DLT besteht darin, dass eine Kopie des Ledger an jeden berechtigten Teilnehmer (node) im Netzwerk verteilt wird und jeder node den Ledger einsieht, \u00fcberpr\u00fcft und Eingriffe oder Betrugsversuche im Transaktionsverlauf aufdeckt und verwirft (Abbildung 1).<\/p>\n\n\n\n

\"Grafik
Abbildung 1: Grafik Distributed-Ledger-Technology (DLT)<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Ein wesentlicher Bestandteil fachlicher Prozesse dieser Technologie ist die dezentrale Digitale Identit\u00e4t, die im Englischen auch als Self-Sovereign Identity (SSI) bezeichnet wird. Einerseits f\u00fchrt diese zur Datensouver\u00e4nit\u00e4t des Nutzers, anderseits erm\u00f6glicht sie eine effizientere Datenverarbeitung.<\/p>\n\n\n\n

Im Gegensatz zu den meisten etablierten IT-Prozessen verwaltet der Nutzer seine Digitale Identit\u00e4t selbst, ohne von einem Dritten abh\u00e4ngig zu sein, der die pers\u00f6nlichen Daten des Nutzers speichert.<\/p>\n\n\n\n

Stattdessen werden dem Nutzer einmalig von zertifizierten, vertrauensw\u00fcrdigen Treuh\u00e4ndern (Vertrauensdienstleistern oder Trust Services) bestimmte pers\u00f6nliche Identit\u00e4tsmerkmale wie Name, Adresse oder Alter vertrauensw\u00fcrdig best\u00e4tigt. Diese kann er dann, ohne weitere Zustimmung, durch den Trust Service zur Identifizierung oder Authentisierung eines Vorgangs nutzen. Der Vorteil einer selbstsouver\u00e4nen Identit\u00e4t liegt zum einen in der dezentralen Nutzung der Daten, zum anderen aber vor allem auch darin, dass der Nutzer nicht in den Daten beschr\u00e4nkt wird, die ein Anbieter zur Verwaltung zul\u00e4sst. Die Daten einer Digitalen Identit\u00e4t k\u00f6nnen beliebig anwachsen.<\/p>\n\n\n\n

Christian von Staudt:<\/strong> K\u00f6nnten Sie uns die Nutzung einer selbstsouver\u00e4nen Identit\u00e4t etwas greifbarer darstellen?<\/p>\n\n\n\n

Karsten Treiber:<\/strong> Zur Verwaltung der Identit\u00e4t braucht es eine Zugangs-Software (als Wallet bezeichnet). Dieses speichert verschl\u00fcsselt alle Identit\u00e4tsattribute.<\/p>\n\n\n\n

Der Anwender kann sich nun Identit\u00e4tsattribute von Dritten ausstellen oder best\u00e4tigen lassen. Dies k\u00f6nnen z.B. die Daten des Unternehmens oder die des Personalausweises sein. Wir sprechen bei diesen Attributen von der Kernidentit\u00e4t. Je nach Aussteller der Best\u00e4tigung werden dabei verschiedene Qualit\u00e4ten f\u00fcr die Wiederverwendung der Identit\u00e4t erreicht. Danach k\u00f6nnen beliebige weitere Attribute erfasst werden, die sich auf die Kernidentit\u00e4t beziehen. Das k\u00f6nnen beispielsweise der Anwohnerparkausweis oder der Vereinsmitgliedsausweis sein.<\/p>\n\n\n\n

Alfred Dietel:<\/strong> Welche Bereiche von Gesch\u00e4ftsprozessen wird mySaveID von msg zuk\u00fcnftig unterst\u00fctzen?<\/p>\n\n\n\n

Karsten Treiber:<\/strong> Prinzipiell konzentrieren wir uns auf L\u00f6sungen f\u00fcr best\u00e4tigte Personen- und Unternehmensidentit\u00e4ten. Unsere Technologie erlaubt es, vertrauensw\u00fcrdige Digitale Identit\u00e4ten (nach eIDAS und eIDAS 2.0*) im B2B-Bereich schnell, sicher sowie kosteng\u00fcnstig anzulegen und zu verwalten. Als Komplettl\u00f6sung \u00fcbernimmt unser Angebot s\u00e4mtliche Leistungen von der Erstellung und Verwaltung \u00fcber die Freigabe der Identit\u00e4tsdaten an Dritte bis hin zur Verwendung von qualifizierten elektronischen Unterschriften sowie auch die nahtlose Integration in die Gesch\u00e4ftsabl\u00e4ufe und Systeme unserer Kunden. Weitere Anwendungsm\u00f6glichkeiten bestehen v.a. im Bereich Internet of Things (IoT), da sich zuk\u00fcnftig auch Maschinen oder Unternehmen ausweisen k\u00f6nnen und sich somit zahlreiche Prozesse effizienter und kosteng\u00fcnstiger gestalten lassen (z.B. autonome Liefer- und Produktionsprozesse, autonomes Fahren etc.).<\/p>\n\n\n\n

Christian von Staudt:<\/strong> K\u00f6nnten Sie uns bzgl. der Implementierung von Produkten der mySaveID einen Einblick geben?<\/p>\n\n\n\n

Karsten Treiber:<\/strong> Bisher bieten Mitbewerber nur Teilfunktionalit\u00e4ten an. Um die Angebote so zu kombinieren, wie es f\u00fcr voll digitale Gesch\u00e4ftsprozesse n\u00f6tig ist, muss sich der Kunde bei jedem Angebot neu registrieren. Hier entstehen Medienbr\u00fcche.<\/p>\n\n\n\n

mySaveID kombiniert die f\u00fcr einen Gesch\u00e4ftsprozess n\u00f6tige Funktionalit\u00e4t in einem vertrauensw\u00fcrdigen, beaufsichtigten Service und schafft einen medienbruchfreien Mehrwert f\u00fcr Anwender und Netzwerke.<\/p>\n\n\n\n

\"Illustration
Illustration mySaveID – msg<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Zu den wesentlichen Produkten des Leistungsportfolios nach eIDAS geh\u00f6ren die qualifizierte elektronische Signatur, das Siegel und der Zeitstempel, welche in den digitalen Prozessen unserer Kunden nahtlos integrier- und nutzbar sind. Der mySaveID Service ist technologieunabh\u00e4ngig konzipiert und kann \u00fcber standardisierte Schnittstellen in bestehende Anwendungen, Plattformen oder Netzwerke integriert werden. Dar\u00fcber hinaus ist er mit verschiedensten Distributed-Ledger-Technologien kompatibel.<\/p>\n\n\n\n

Alfred Dietel:<\/strong> Vielen Dank, dass Sie uns diese Einblicke in die Voraussetzungen zu weiteren Fortschritten in der digitalen Transformation gegeben haben. Zusammenfassend k\u00f6nnen wir festhalten, dass ohne vertrauensw\u00fcrdige, digitale Identit\u00e4ten jeglicher Fortschritt in Richtung autonome Prozesse fast unm\u00f6glich bzw. ineffizient verl\u00e4uft oder erhebliche Sicherheitsm\u00e4ngel aufweist. Die Notwendigkeit von digitalen Vertrauensdienstleistern, wie z.B. my-SaveID von msg und deren Produkte, r\u00fcckt in den Vordergrund der digitalen Transformation.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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